|Gesehen| Mittwoch früh beim laufen habe ich einen sehr schönen Graureiher getroffen. Leider hatte ich kein Gerät dabei um ein Foto zu machen. Aber es war ein sehr schöner Anblick. Der Reiher in einem kleinen Teich beim Sonnenaufgang.
|Gehört| Harry Potter Hörbücher gelesen von Rufus Beck. Meine Freunde C und H haben mich darauf gebracht. Viele schöne Kindheitserinnerungen. Ich kann mich noch erinnern wie ich stundenlang in meinem Zimmer lag und diese Hörbücher gehört habe.
|Getan| Laufen gewesen. Die Leute meiner zukünftigen Wohnung besucht. Die Ankunft von Sinter Klaas angeschaut.
|Getrunken|Viel Tee
|Gedacht| Bis jetzt läuft alles ganz gut im Labor. Ich drücke alle Daumen, dass es weiter so geht. Dann kann ich wirklich Daten mit nach Hause mitnehmen. Aber ich mache mir jeden Tag Sorgen das etwas schief geht. Bisher läuft es eher zu gut. Da muss irgendwo ein Haken sein…
|Gekauft| Geschenke für den Adventskalender von meinem Mann. Ein Weihnachtsgeschenk für meine Schwester. Viele Fotos bestellt für unsere Hochzeitsgäste.
17. November 2018
Heute morgen war ich 43 min und 7 km laufen. Das hat mich sehr stolz gemacht. Schon längere Zeit war ich keine 7 km mehr laufen.
Dann habe ich gefrühstückt und dabei mit meinem Mann geskyped und dann bin ich in die Stadt aufgebrochen.
Dort habe ich mich mit 2 Kolleginnen getroffen und wir haben uns die Ankunft von Sinterklaas und seinen Zwarte Pieten angeschaut. Sinterklaas kommt immer mit einem Boot und so waren wir erst am Fluss und haben zugeschaut wie Sinterklaas mit einem Boot voll Zwarte Pieten vorbei gedüst ist. Mit ganz viel Musik und Trommeln. Dann haben wir lange gewartet, es wurde getanzt, kleine Kinder wurden zu Zwarte Pieten ausgebildet und dann war endlich Sinterklaas auf der Bühne. Uns ist aber sehr kalt geworden und wir sind erst einmal einen Kaffee trinken gegangen. Dort hat uns die Kellnerin erst einmal erzählt, dass es keine Milch mehr gibt. Den Niederländern ist ihre Milch heilig. Milch wird ständig getrunken, immer. Und wenn ein Café mitten in der Innenstadt 14:00 Uhr keine Milch mehr hat, ist das schon ein Supergau. Aber dann hat sie uns plötzlich trotzdem Milchkaffe und Cappuccino serviert und alles war wieder gut. Beim Kaffeetrinken saßen wir genau am Übergang von der Altstadt zu dem Teil der Altstadt die neu aufgebaut wurde nach dem 2. Weltkrieg. So haben wir über den 2. Weltkrieg gesprochen und dass einige niederländische Städte bombardiert wurden, entweder weil sie von den Brite für deutsche Städte gehalten wurden oder weil sie sich nicht schnell genug der deutschen Wehrmacht ergeben haben. Ich fand dieses Gespräch sehr interessant. Für mich als deutsche ist es klar, dass Deutschland die Hauptschuld trägt und auch ich fühle mich noch schuldig und ehre das Gedenken an all die gestorbenen Menschen. Aber wir hatten auch eine Niederländerin in der Runde, die sich schuldig fühlte weil ihre Großeltern, die in Indonesien lebten, wahrscheinlich vor dem Krieg Sklaven gehalten haben und wir hatten 2 Chinesen in der Runde, für die der 2. Weltkrieg vor allem ein Krieg zwischen China und Japan ist und die immer noch schwierige Gefühle im Umgang mit Japan haben, weil sich aus ihrer Sicht Japan nie für die Kriegsverbrechen entschuldigt hat. Wie weit das auch von chinesischer Propaganda geprägt ist, kann ich schwer einschätzen, aber ich fand die verschiedenen Blickwinkel auf den 2. Weltkrieg sehr interessant.
Nach dem Kaffee ist dann noch Sinterklaas vorbei gekommen und wir haben ein Foto mit 2 Zwarte Pieten gemacht. Hier gab es ja eine riesige Diskussion, ob die Zwarte Pieten rassistisch sind. Deshalb waren auch sehr viele überrascht, dass es schwarze Zwarte Pieten waren und keine bunten, weißen oder zumindest schwarz-weißen Zwarte Pieten. Es gab auch am Fluss eine kleine Demo mit einem Banner, dass Zwarte Piet Rassismus ist. Aber die Leute waren sehr umprofessionell und haben sich sehr schnell von der Polizei vertreiben lassen. Ich glaube das hätte die deutsche Antifa nicht so leicht mit sich machen lassen. Es ist wohl aber verboten an dem Tag an dem Sinterklaas ankommt zu demonstrieren, damit diese Tradition nicht gestört wird.
Nach dem Foto habe ich noch ein Weihnachtsgeschenk für meine Schwester gekauft und bin dann ins Labor und nach Hause gefahren.
16. November 2018
Was für ein Tag.
Heute morgen hatten wir zwei Meetings. Ein Meeting in dem ein Vortrag gehalten wurde. Ein sehr guter Vortrag über genetische Einflüsse auf Unfruchtbarkeit von Männern. Ich habe viel gelernt, aber das Forschungsvorhaben ist aus meiner Sicht nicht so großartig. Im Prinzip erforschen sie neue Mutationen an Genen, die dafür bekannt sind an Unfruchtbarkeit beteiligt zu sein. Für den einzelnen Patienten ist das natürlich toll, denn auch wenn es eventuell nicht direkt eine Therapie gibt, ist es bestimmt hilfreich für die Betroffenen zu wissen, warum sie keine Kinder zeugen können (erstaunlicherweise gibt es aber in vielen Fällen zumindest Therapiemöglichkeiten, sogar wenn der betroffene Mann keine Spermien produzieren kann – auch das fand ich interessant).
Danach hatten wir Gruppenmeeting. Sehr normales Meeting. Es wurde nur zwei Projekte vorgestellt und dazu nicht mal ein Ergebnis, sondern einfach nur die Projektidee. Verstehe ich nicht. Produziert niemand Ergebnisse?
Und dann gab es einen sehr unschönen Teil. In den letztes Monaten gab es hier Probleme im Labor. Ich habe einige Dinge mitgebracht (Zellen, Virus und eine Chemikalie) und damit läuft alles wieder. Aber der Chef hat alle so doll zusammen geschissen. Das war auch für mich schwierig, weil ich ja nicht direkt beteiligt war, aber durch die Dinge, die ich mitgebracht habe, ständig mein Name gefallen ist. Ich musste dann auch leider lachen, als er mich direkt angesprochen hat. Aber das war nur aus Verlegenheit. Hoffe niemand hat sich davon negativ berührt gefühlt. Ich bin noch nie so im Arbeitskontext zusammen geschissen wurden. Sicher man hat mal unterschiedliche Meinungen und ich habe auch schon Fehler gemacht. Aber so einen Anschiss gab es noch nie. Ganz ehrlich ich würde auch direkt danach in Tränen ausbrechen, sollte mir das passieren.
Abends hatte ich dann aber noch ein Erfolgserlebnis. Ich war einkaufen und habe alles auf niederländisch verstanden. Ich habe zwar immer nur nee geantwortet, aber ich habe alle Fragen verstanden und das hat mich sehr stolz gemacht.
15. November 2018
In meinem Kopf funktioniert das Schreiben immer sehr gut. Aber wenn es dann dazu kommt, dass ich mich abends oder früh hinsetzen „muss“ um wirklich zu schreiben, habe ich nicht so große Lust. Wenn ich dann aber einmal schreibe, geht es ganz gut. Ist wie beim laufen, ich muss hart arbeiten um mich zu überwinden. Habe ich mich erst mal überwunden, läuft alles wie von alleine. Schwierig…
Es war ein ziemlich normaler Tag auf Arbeit. Alles gut. Einige Sachen abgearbeitet und einen Kalender für zwei Freundinnen gestaltet.
Das schönste: Mein Mann und ich haben den Silvesterurlaub geplant. Für 5 Tage geht es für uns in die Nähe von Groningen und dann besucht er mich noch für ein paar Tage. Das wird sehr, sehr schön. 🙂

Wir sind ja große Silvestermuffel. Mein bestes „Party“-Silvester hatte ich in der 10. Klasse als ich aus Kanada wieder gekommen bin und wir mit vielen Freunden bei einer Freundin gefeiert haben. Das war sehr, sehr schön. Aber ansonsten fand ich Silvesterpartys immer nur schrecklich. Auch mit Freunden feiern war immer nur so mittel. Meine Freunde mag ich natürlich, aber es war oft jemand dabei den ich nicht ausstehen konnte und der den ganzen Abend verdorben hat. Also feiern mein Mann und ich nun schon seit Jahren gemütlich. Ein paar Jahre lang haben wir mit meiner Familie ganz gemütlich gegessen, Glühwein getrunken, Feuerwerk gemacht und sind schlafen gegangen. Und seit 3 Jahren fahren weg zu Silvester. Bisher immer an die Küste – Nord- oder Ostsee. Dieses Jahr also Groningen, mal schauen wie das wird.
Abends habe ich noch 30 min Yoga gemacht. Auch darauf bin ich sehr stolz.
14. November 2018
Heute war ein sehr produktiver Tag, der sehr schnell vorbei gegangen ist.
Morgens war ich 30 min laufen und bin sehr stolz. Dann duschen, schnelles Frühstück und auf Arbeit düsen. Dort habe ich erst einmal ziemlich viel für zu Hause analysiert und dann meinen Tag in der Zeltkultur verbracht. Nur unterbrochen von einer kurzen Kuchenpause, weil ein Kollege Geburtstag hatte. Ich muss sagen 50% der Zellen verhalten sich weiterhin sehr brav, auch wenn ich sehr nervös bin, weil quasi jeden Moment etwas schief gehen kann. Aber 50% der Zellen haben nicht das gemacht, was sie sollen. Besonders von meiner Schimpansin bin ich enttäuscht. Mal sehen, wie sich das die nächsten Tage entwickelt.
Dann bin ich schnell losgedüst um die Leute von meiner zukünftigen Wohnung zu treffen. Das war sehr schön. Beide sehr nett. Sehr groß, wie generell viele Niederländer, Anfang 30 und Mediziner oder zumindest im medizinischen Bereich tätig. Und die Wohnung ist wunderschön. Ich träume ja schon lange von einer vollautomatischen, superteuren Kaffeemaschine. Sie haben keine vollautomatische, aber eine halbautomatische mit Milchaufschäum-Düse. Ach ich werde mich glaube ich viel mit Kaffee ausprobieren. Ansonsten trinke ich ja nur recht wenige Kaffee. Außerdem gibt es einen großen Gasherd, einen Sandwhichmaker der ungefähr 1000x professioneller ist als meiner zu Hause, Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner, sehr schönen Essbereich, offenen sehr hübschen Wohnzimmerbereich, eine ganz neue tolle Dusche… Ich werden mich im Wohnungs-Himmel befinden. Nur das Schlafzimmer stinkt etwas dagegen ab. Aber mit unserem wunderschönen Bett und generell sehr schönem Schlafzimmer (wenn wir es nicht immer komplett zustellen würden) können eh nicht viele Schlafzimmer mithalten.
13. November 2018
Heute war ein produktiver Tag.
Morgens war ich noch muffelig, wollte nicht recht aufstehen und bin erst spät aus dem Bett gekommen.
Aber auf Arbeit ist alles sehr gut gelaufen. Ich habe meine Zellen versorgt und Tag 2 vom Langzeit Experiment gestartet. Bis jetzt sieht alles noch vielversprechend aus. Aber mal schauen, wie es in ein paar Wochen ist.
Dann hatte ich ein kurzes, gutes Skype-Gespräch mit meiner Betreuerin. Sie ist immer so optimistisch und baut mich auf. Das war schön.
Am Abend habe ich auch noch mit meinem Mann geskyped. Auch das war sehr schön.
Ich bin schon aufgeregt, wie die Zellen morgen aussehen und morgen gehe ich auch die Wohnung, die ich ab Ende November beziehen werde, und die Leute, die diese bewohnen, besuchen. Auch darauf freue ich mich schon sehr.
12. November 2018
Ich habe ja noch gar nicht zu Ende von der Betriebsratswahl erzählt. Es gab, wie schon erwähnt, ziemlichen bitch fight und Probleme im Vorfeld. Das Resultat waren dann 2 Listen. Eine offene Liste, bei der jedeR mitmachen kann und eine zweite geschlossene Liste. Ich bin an der offenen Liste beteiligt. Ergebnis ist nun, dass 75% aller Wahlberechtigten gewählt haben und von den Stimmen sind 75% für unsere Liste. Das bedeutet, dass die ersten 6 von unserer Liste gewählt sind. Ich stehe auf Listenplatz 8. Deshalb bin ich nicht direkt gewählt, aber sobald jmd. krank wird, im Urlaub oder auf Dienstreise ist, kommen die Ersatzmitglieder dran. Da ich Ersatzmitglied Nr. 2 bin, wird es recht wahrscheinlich, dass ich auch mal an einer Betriebsratssitzung teilnehme. Aber da ich ja gerade im Ausland bin, erst einmal nicht. Sehr aufregend auf jeden Fall. Da unsere Liste auch die Mehrheit der Sitze innehat, können wir auch die wesentlichen Entscheidungen des Betriebsrat bestimmen. Das ist erstmal ganz gut.
Sonntags…
|Gesehen| House of Cards – 1. Staffel, Harry Potter und der Stein der Weisen. Sehr schönes Movie mit vielen Erinnerung.
|Gelesen| Einen Interessanten Artikel über Oliver Polak und Jan Böhmermann.
|Gehört| Den Podcast Leitmotiv von und mit Caspar Clemens Mierau.
|Getan| In die Niederlande gefahren
|Gegessen| true fruits smoothie bowl – war ok. Es gibt noch eine 2. Geschmacksrichtung. Die würde ich noch testen. Brauche ich jetzt aber nicht immer.
|Getrunken| Shuyao – Tee
|Gefreut| Alle Zellen haben die Zugfahrt überlebt! Party!
|Gekauft| Geschenke für den Adventskalender. |Gespräch|Ein sehr nettes Gespräch mit meiner airbnb Gastgeberin. Ich habe ihr erzählt, dass zu Hause nicht alles so gut gelaufen ist und ich eigentlich sehr froh bin hier zu sein. Nur meinen Mann vermisse. Und sie hat mich echt aufgebaut und gesagt, dass auch aus schlechten Dingen manchmal gutes entsteht und wenn ich traurig bin und eine Umarmung brauche, kann ich immer vorbei kommen oder mit Luna (der Hündin) kuscheln. Luna ist sowieso sehr happy und freut sich immer wenn ich nach Hause komme.
10. – 11. November 2018
Gestern war ein lazy Tag.
Lange geschlafen, gemütlich gefrühstückt, 5 km gelaufen und dann habe ich mich aufgerafft und bin ich die Stadt gefahren. Ich war auch einigermaßen erfolgreich und habe einige Sachen für den Adventskalender für meinen Mann gekauft. Aber hui, war die Stadt voll. Es ist ja eine kleine beschauliche Stadt hier und sehr ruhig. Besonders am Wochenende. Da frage ich mich manchmal wo denn die ganzen Leute sind. Auch beim joggen im Park trifft man nur ein paar Familien. Aber dann kommt man in die Innenstadt und jedes Geschäft ist super voll. Leider war der deutsche Bäcker schon fast ausverkauft. Das ist dann ein ToDo für nächstes Wochenende.
Heute war ich 6 km laufen und bin sehr stolz. Ich habe meine Zellen im Labor besucht und weiß jetzt, dass ich auch am Wochenende Zutritt zum Labor habe. Den Zellen geht es gut. Nur meine Macaquen Linie spinnt ein bisschen. Leider. Ich glaube sie mag das neue Medium nicht. Aber so ist das. Da müssen ich und die Zellen durch.
Jetzt entspannen. Duschen. Aufräumen.
9. November 2018
Heute war ein bisschen ein komischer Tag.
Zuerst mal war ich heute früh 30 min joggen. Zwar sehr langsam, aber ich bin sehr stolz.
Auf Arbeit habe ich alle Zellen versorgt und alles für Montag vorbereitet und habe mich eigentlich ganz gut gefühlt.
Allerdings ist am Montag Gentechnik Kontrolle und zu Hause flippen da immer alle aus. Mal schauen was am Montag passiert. Ich habe jedenfalls nachgefragt, ob alles ok ist, weil meiner Meinung nach bewegen sich meine Sachen in einer Grauzone, aber niemand hat mir auf meine Mails geantwortet. Nachmittags waren dann alle verschwunden und ich habe mich gefragt, ob ich wohl das Labor putzen sollte. Aber es war niemand da und so habe ich einfach mal weiter meine Daten für zu Hause analysiert und versuche mir keinen Gedanken über Montag zu machen…